Hockeyspieler
Gefunden auf einer karibischen
Hockeyseite (!), danke an sunshinemind für Idee und Übersetzung!!!
Hockeyspieler kommen im
Wesentlichen in vier Arten vor. Hier ist eine Analyse
anhand der damaligen Abschaffung des Abseits:
1.
TORWÄRTE
1.1
Der antisozial eingestellte Typ, der nie eine Mannschaftsport spielen
wollte. Er neigt dazu, eine geringe Meinung von Verteidigern zu haben und,
anstatt nützliche Befehle von seinem Schusskreis aus zu geben, jedes Mal, wenn
es aussieht, als ob die Verteidigung einen Ball durchgehen lassen würde, gequält
aufzustöhnen. Er spielt nur wegen des Vergnügens, das er aus dem Verhindern
von Toren zieht, wodurch sich ja andere amüsieren könnten. Lehnt die geänderte
Abseitsregelung ab, weil er keine fremden Leute im Schusskreis will.
Verräterisches
Zeichen: Trägt seinen Helm auch während der Halbzeit.
1.2
Der extrovertierte Angeber. Wendet viel Zeit zum
Hinschmeißen und Rutschen auf. Hat eine Tendenz, nahe der Grenze des Kreises zu
spielen, weil er sich als Teil des Spiels fühlen möchte. Greift genau so
wahrscheinlich unter falschem Vorwand seinen eigenen Verteidiger im Schusskreis
an, wie er gegnerische Angreifer ummäht. Ruft viel und gestikuliert wild, häufig
an die Adresse von Leuten am anderen Ende des Spielfeldes. Wird schwermütig und
nervös, wenn seine Verteidiger zu gut sind und er nichts hat zu tun. Begrüßt
die neue Abseitsregelung wegen des erhöhten Bedarfs zum Rumbrüllen.
Verräterisches
Zeichen: Verbringt mehr Zeit am Boden als stehend - sogar während der Erwärmung.
Alle Torwärte, egal welcher Art, können per Definition nicht schuld an einem
Tor sein, da die bloße Tatsache einer Torchance für den Gegner eindeutig
beweist, dass die Verteidigung einen Fehler gemacht hat.
2. VERTEIDIGER
Gekennzeichnet durch einen starken Schlag, ist es der geheime Wunsch jedes
Verteidigers, den ultimativen Abschlag zu schaffen, der gewehrkugelgleich in Knöchelhöhe
über den Platz rauscht. Der tatsächliche Bestimmungsort der Kugel, wenn er Knöchel
oder Schienbeine verfehlen sollte, ist zweitrangig. Verteidiger betrachten ihren
Einsatz als erfolgreich, wenn Angreifer sich nervös zurückziehen, sobald der
Verteidiger den Ball bekommt. Wenn was schief geht, tadeln sie das Mittelfeld,
entweder für das nicht zurück und zur Hilfe kommen, oder aber für das zurück
und zur Hilfe kommen, weswegen die Positionen durcheinander geraten (Details
dieses Positionsdiskussion sind meistens vage gehalten).
Verteidiger möchten als Spieler gesehen werden, die ihren Kopf behalten und
Dinge beruhigen können , wenn alles um sie in Panik gerät. Es wird geschätzt,
dass 60% aller Tore direktes Resultat von Verteidigern sind, die versuchen,
ruhig zu wirken, anstatt die Kugel einfach wegzuballern. Verteidiger hassen die
neue Abseitsregel, weil sie nicht mehr auf der Viertellinie herum stehen können.
Verräterisches Zeichen: Bewundert heimlich autoritäre Typen.
3. MITTELFELDSPIELER
Mittelfeldspieler müssen eine schwere Last tragen: Sie müssen in der Lage sein
Hockey, zu spielen.
Das ist der direkte und geschickte Umgang mit einer kleinen Kugel mittels eines
albern geformten Stocks, noch dazu mit hoher Geschwindigkeit auf einer schnellen
Oberfläche, also verdammt schwierig. Ihre Beherrschung dieser Künste gibt
ihnen eine Aura der Überlegenheit und sie haben eine Tendenz, unausstehlich zu
werden. Sie sind davon besessen, die Kugel zu drücken und zu streicheln und zu
führen, anstatt sie einfach zu schlagen wie jeder sonst. Sie labern endlos über
Dinge wie "das Spiel in die Breite ziehen " (ihnen ist anscheinend
nicht klar, dass Hockeyplätze Standardgrößen haben) sowie "eine Form ins
Spiel zu bringen" oder „Dreiecke zu bilden" und anderen geistigen Dünnschiss.
Verteidiger dulden Mittelfeldspielern bloß und sie betrachten diese bestenfalls
als im Weg, weshalb sie es vorziehen, die Stürmer direkt anzuspielen anstatt
diese dubiosen Typen in der Mitte des Platzes einzubeziehen. Mittelfeldspieler
sind zur Erleichterung aller anderen gesellschaftlich sehr unbeholfen. Sie haben
noch nie von der Abschaffung des Abseits gehört, aber sie wussten vorher auch
nicht, dass es so etwas gibt.
Verräterisches Zeichen: Wenn in der Halbzeit über Fehler geredet wird,
scheinen sie bei einem völlig anderen Spiel gewesen zu sein.
4. ANGREIFER
gibt es zwei Arten: Flügelstürmer und echte Stürmer
4.1
Flügelstürmer sind eine Unterart, die überrascht sind
zu erfahren, dass der weiße
kugelförmige Gegenstand nicht etwas ist, das aus Spiel heraus geschlagen werden
sondern idealerweise gestoppt und zu jemandem mit einem gleichfarbigen Hemd
gespielt werden sollte.
Flügelstürmer nützen das Spiel als Vorwand, um an der Außenlinie mit einem
Stock in ihren Händen auf und ab zu laufen, Sachen zu jagen und mit ihrem
Schwanz zu wackeln wie ein Jagdhund, nur ab und zu durch einen Pfiff
unterbrochen. Mit der Abschaffung des Abseits sind sie eigentlich überflüssig
geworden und sollten daher als unnötige, aber amüsante Bereicherung des Spiels
angesehen werden.
Verräterisches Zeichen: Loyal, enthusiastisch, brauchen viel Auslauf und
Wasser.
4.2
Echte Stürmer sind egoistische Söldner, die alles (ja,
alles) für den Ruhm tun. Launisch und unvorhersehbar, verwenden sie die meiste
Zeit auf das Einnehmen auffallender und heroischer Posen oder stehen, Hände in
die Hüften gestemmt, nur da und schauen sich mit ungläubigem Staunen das
unglaubliche Durcheinander in der eigenen Verteidigung an. Im Vergleich zu
Mittelfeldspielern sind sie konditionell schwach und hassen es, zu laufen, was
sie daher nur in den kurzen Ausbrüchen und als letztes Mittel tun. Sie ziehen
es vor, jemanden zuzusehen, der den Ball zur Außenlinie bringt und ihn dann zurück
an den Schusskreis spielt, wo sie verspätet ankommen und den Ball dann
reinkloppen. Durch den Beifall der Menge sehen sie sich bestätigt. Echte Stürmer
verwenden viel Zeit auf den vergeblichen Versuch, so lange auf einer Stelle zu
stehen, bis der Ball von selber zu ihnen kommt. Erfolg oder Misserfolg des
echten Stürmers ist selbstverständlich das Ergebnis völligen Zufalls, aber
das verzweifelte sich-an-den-Kopf-fassen, wenn es wieder nicht geklappt hat und
der blasierte Stolz, wenn er doch mal getroffen hat, geben uns jederzeit einen
freien Einblick in die Untiefen der Psyche des echten Stürmers.
Echte Stürmer versuchen fast nie, ein Tor durch etwas
anderes als den ultimativen Hammerschlag zu erzielen, damit die Härte und
Arroganz des Schusses von ihrem grundsätzlichen Mangel an Zielvermögen
ablenken, oder damit wenigstens jemand verletzt wird. Echte Stürmer geben vor,
die Abschaffung des Abseits zu begrüßen, aber in Wirklichkeit ärgern sie sich
darüber, dass sie nun mehr laufen müssen und planen daher insgeheim, an der
alten Abseitsregel festzuhalten.
Verräterisches Zeichen: Stürmer haben eine ausgeprägtes Bedürfnis, bewundert
zu werden, auch wenn es dazu sehr wenig Grund gibt.
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