HC Niesky 1920 e.V. - eine lange
Geschichte....
Der Hockeyclub Niesky 1920 e.V.
feierte 2010 ein Jubiläum, seinen 90. Geburtstag. Eine Gründungsurkunde ist
nicht mehr aufzufinden,
diese ist wohl in den Nachkriegstagen des Jahres 1945
den Zerstörungen im Stadtgebiet bei einem Brand mit vielen anderen
Dokumenten
zum Opfer gefallen. Dadurch mußte man sich bei der Bestimmung
des Datums an alten Zeitungsexemplaren und signierten Foto`s Die Spiele fanden in
dieser Frühzeit
des
Nieskyer Hockey`s auf einem Sandplatz am sogenannten
„Roten Turm“ (zwischen Waldfriedhof und DEWAG-Haus) statt. Das Zinzendorfpädagogium hatte bald
eifrige Konkurrenz in der Stadt bekommen, denn es entstand außerdem auch noch der Nieskyer Hockeyclub,
wo ebenfalls einige den Pädagogianern
in
der Spielstärke noch unterlegen, wie das Ergebnis eines Trainingsspieles am
26.02.1928.
Foto`s: Familie Oel/Becher
Der HC Niesky spielte in dieser
Zeit um die Niederschlesische Meisterschaft.
Spielpartner aus der Pionierzeit des Nieskyer Hockeys waren Preußen Glogau,
Görlitzer HC, Budissa Bautzen, VfB Senftenberg, Fortuna Forst,
VV 61 Cottbus, ASC Leipzig, SC Marathon Leipzig,
TV Lauchhammer, STC Görlitz, Rot-Weiß-Görlitz, HC Torgau, um nur einige zu nennen.
Interessant auch zu wissen, daß
im Jahre 1925 in Niesky ein Herr Dr. Zörner Hockey
spielte, der in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in 4 Länderspielen
eingesetzt
worden war. Weitere Akteure aus dieser Zeit waren die Herren Becher, Pokuta, Lund,
Thämmig, Emmrich,
Horn, Hoberg,
May,
Mathes,
Friedrich, Hansen, Krause, Franz, Reichel, Brauns,
Freund
und Frenzel.
Der Nieskyer Hockeyclub schloß
sich aus unbekannten Gründen im Jahr 1932 als selbstständige Abteilung dem
Nieskyer Schwimmverein an. Seit dieser Zeit war immer eine Verbindung Schwimmen
und Hockey in Niesky vorhanden. Im Jahre 1935 kam es dann zur
Zwangsvereinigung aller Nieskyer Sportvereine zum
Turn- und Sportbund Niesky unter dem Vorsitz von Tischlermeister Gottfried Adam.
Während des 2. Weltkrieges kam
der Nieskyer Hockeysport dann vollkommen zum Erliegen. Infolge des Kriegsgeschehens
im
April 1945 wurde Niesky ziemlich zerstört. Eigenartigerweise fanden sich in den
Trümmern auch wieder Hockeyschläger und nach der
Rückkehr von der Flucht oder
aus der Kriegsgefangenschaft war es eine Handvoll Schwimmer und Eishockeyspieler und Freunde, die auf dem Rosenplatz (Hartplatz)
die
gefundenen Schläger und Bälle ohne Kenntnis der Regeln ausprobierten.
Da zu dieser Zeit noch keine Sportvereine zugelassen wurden formierte man sich als Hockeysparte Eintracht mit selbsgesticktem Nieskyer
Stadtwappen auf dem selbstgenähtem schwarz-weißem Dress.
Erich Maroske wurde erster
Spartenleiter und später Sektionsleiter.
Erich Maroske
Josef Vtelensky
Danach folgten bis 1990 die Sportfreunde
Werner Ambelang, Kurt Wiedemann, Josef Vtelensky, Helmut Weinig und
Klaus Beutner.
Helmut Weinig
Nach dem
Zusammenbruch der DDR war es erneut das Nieskyer
Hockey-Urgestein Helmut Weinig, der als erster die Verantwortung übernahm und bis zu seinem
viel zu frühen
Tod im Jahre 1995 das Präsidentenamt bekleidete.
Seit 1996 ist Reinhard Peukert Präsident des
HC Niesky 1920.
Am 07.07.1946 fand das erste Feldhockeyspiel
nach dem Kriege zwischen Niesky und Görlitz auf der Eiswiese in Görlitz statt. Es endete mit einem 5:1 für die damals noch besseren Görlitzer
Hockeyspieler. Die
damaligen Nieskyer Hockeypioniere waren E. Haupt, H. Bürgel, W. Holtschke,
E. Maroske,
W. Ambelang, H. Melchior, G. Jurke, J. Keßler, H. Michalk, H.
Dannert, G. Flögel, H.-K. Adam, und J. Tiede.
Marktlücken wie z.B. Sägespäne zum Kreiden,
Hockeykufen, Tore u.s.w. wurden mit Hilfe der Stellmacherei Maroske
in Eigeninitiative geschlossen. Für Hockeyfahrten stand damals ein sogenannter "Holzgaser" zur Verfügung. Ebenfalls ein
Glanzstück dieser Hockeyzeit
von 1948 bis 1958 war die erfolgreiche Nieskyer Damenmannschaft.
Die Erfolgskurve dieser Zeit ging vor allen
Dingen bei den Männern, mittlerweile "BSG Motor Niesky" steil nach
oben, bis die Männermannschaft hauptsächlich durch die Ereignisse am
17.06.1953 auseinander ging.
hintere Reihe von links:
Joachim Tiede, Heinz Marquart, Günter Jurke, Erich Maroske, Horst Liebig, Walter
Kiehle, Gerhard Stieber (Kapitän),
Werner Franke, Werner Holtschke (II), Helmut Weinig
vordere
Reihe von links:
Theo Oswald, Horst Bürgel, Hans Holtschke (I), Eberhard
Haupt, Günther
Michalk (nicht auf dem Bild sind Kurt Wiedemann und Herbert
Firlle)
Ein besonderer Erfolg dieser Mannschaft war
der Gewinn des Pokals der SV Motor am 20./21.07.1951 in Jena gegen
Empor Oschatz. Dieses Entscheidungsspiel wurde
am Samstag, dem 20.07.1951 wegen Dunkelheit beim Stand von 3:3 abgebrochen und am Sonntag wiederholt
und endete dann 7:1 für Niesky.
Die jüngere Hockeygeneration, mit einigen
älteren Haasen gepaart, setzte aber dann die Nieskyer Hockeytradition fort. Trägerbetrieb der
BSG Motor Niesky war in der Folgezeit der Waggonbau Niesky. Die
erste Herrenmannschaft spielte erfolgreich im Feld- und Hallenhockey in der
Oberliga und auch für zwei Jahre
in der höchsten Spielklasse des DHSV.
Auf der für damalige Zeiten hochklassigen
Naturrasenanlage des HC Niesky fand zweimal die "Champions-Trophy" der
sozialistischen Länder, das sogenannte "Turnier der Freundschaft" statt, an dem sich die UdSSR,
Polen, Ungarn, CSSR, Kuba und die DDR als Gastgeber beteiligten.
Mit Christian Bartsch (48 Länderspiele), Jürgen Weinig (4 Länderspiele) und Dietmar Heine (3 Länderspiele)
konnte Motor Niesky auch
Auswahlspieler im DHSV der DDR stellen.
Nach der Wende gelang 1991 mit dem Gewinn der
Sachsenmeisterschaft und dem Aufstieg in die Regionalliga ein großer Erfolg für die
Nieskyer Hockeysportler.
Sachsenmeister 1991und Regionalligateam 1992, hintere Reihe von links:
Christian Bartsch, Dirk Mitschke, Thomas Stalive, Lothar Liebich, Torsten Walter, Steffen Liebig, Norbert
Mann
vordere Reihe von links:
Hagen Geide, Steffen Adam, Carsten Zacher,
Steffen Mitschke, Jörn Ziegler, Jörg
Schwarze, Roland Mann
Danach spielte man zwölf Jahre in der Halle
in der Spitze der Sachsenoberliga mit und bestimmt seit 1996 auf
dem Feld in der 1. Sächsischen Verbandsliga das Niveau maßgeblich mit.
Sächsischer Vizemeister 2001
hintere Reihe von links: Trainer Roland Mann, Olaf Keller, Steffen Liebig, Christian
Buhse, Torsten Kreutel, Thomas Stalive
vordere Reihe von links:
Carsten Zacher, Tino Rybka, Steffen Mitschke, Hagen Geide, Matthias Mammitzsch
Das Team des HC Niesky
1920 im Mai 2007, hintere Reihe von links nach rechts: Trainer Hagen
Geide, O. Hänchen, E. Röthig, T. Kreutel, A. Noll, M. Mann, C. Scholze, S. Munzig
vordere Reihe von links nach rechts:A. Günzel, M. Mächling, T. Heinze, S. Lehmann,
C. Hänchen, J. Geier, D. Noll
Mittlerweile haben sich die Nieskyer
Hockeycracks seit mehreren Jahren in der Spitzengruppe der 1. Sächsischen
Verbandsliga etabliert und
können sich außerdem über viele Erfolge im Nachwuchsbereich freuen.
Im Februar 2007 schafften die Nieskyer
Hockeyspieler als Verbandsligameister den Aufstieg in die Oberliga Sachsens im
Hallenhockey.
Ab dem Jahr 2005 gelang es dem HC Niesky nach
fast 20 Jahren den weiblichen Nachwuchsbereich wieder zu beleben und eine Mädchenmannschaft im
Punktspielbetrieb zu integrieren. In der Hallensaison 2007/2008 gelang auf
Anhieb der Vizemeistertitel für die Nieskyer Mädchen C, in der Feldsaison 2008,
2009 und der Hallensaison 2008/2009 und 2009/2010 folgten mit dem Sachsenmeistertitel die bisher größten Erfolg des Teams.
Seit dem Frühjahr 2009 spielt der HC Niesky
1920 nicht mehr im Stadion an der Rosenstraße sondern auf dem Kunstrasen der
Jahnsportstätte Niesky. Hier konnten die Nieskyer Hockeyspieler auf der
Sportanlage des Fußballvereins Eintracht Niesky ein neues zu Hause und
endlich seit langen Jahren hervorragende Bedingungen für den Hockeysport
vorfinden. Die Herren spielen mittlerweile in der 1. Mitteldeutschen
Verbandsliga und der Verein konnte mit nunmehr über 124 Mitgliedern ein
deutliches Wachstum verzeichnen.
Das aktuelle Herrenteam spielt auf dem Feld und in der Halle in der 1.
Mitteldeutschen Liga.
hintere Reihe: E. Mielsch, S. Munzig, T. Kreutel, E. Röthig,
A. Noll, R. Mielsch, Th. Stalive, C. Scholze
vordere Reihe: H. Geide, S. Lehmann, M. Mann, C. Hänchen, D. Noll, G. Raedler
nicht auf dem Bild: M. Geister, J. Geier (C), A. Günzel, M. Mächling
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